Sonntag, 7. November 2010

all about water ..

die angekündigte katastrophe, die uns da jetzt tagelang, fast wochenlang beschäftigt hat - der hurrican tomas also - ist glücklicherweise ziemlich gut vorübergezogen am geschundenen haiti-land. es hat NUR geregnet. richtiger: teilweise aus kübeln geschüttet. aber der wind war vernachlässigbar. that's the good news.

keine frage - allein dieses wasser ist teilweise katastrophal für die leute die nach wie vor in viel zu vielen zelten wohnen. das wasser von oben in zeiten der cholera - das will ich derzeit noch gar nicht wissen.

dennoch. wasser. ohne dems so überhaupt nicht ginge. und das wir - im westen - einfach so runterplätschern lassen. weils eh immer da ist. ich erinner mich an die ganz wenigen momente in ö als es kein wasser gab. ja unvorstellbar!!!! und dann eh immer nur für wenige stunden. dennoch die volle überforderung.

hier heißts - für die wirklich gut infrastrukturierten häuser wie unseres zb: manchmal ist der wassertank leer, dann heißts die pumpe anzuwerfen. die allerdings wieder nur geht wenn strom da ist und nicht nur der generator läuft, weil der schaffts nicht. was manchmal heißt: no water. bislang zum glück immer nur maximal ein paar stunden. aber sogar da zipfts mich schon an, die klospülung funktioniert nicht, die pickigen finger bleiben pickig, der abwasch wird verschoben (was wiederum attraktiv für ratte und kakerlaka ist), duschen ist nicht, etc. (ich habs zum glück erst einmal geschafft dass ich eingeseift unter der dusche stand und genau in dieser zwischenzeit das wasser aus war - ja, eh blöd ....;-)).

und dann. in fort hugo - dem kleinen ort, in dem wir mit dem wiederaufbau unserer häuser angefangen haben, hoch oben am berg, da ist fließwasser inexistent. das heißt: entweder regenwasser sammeln - wobei nur sehr wenige familien sammelbecken haben. das heißt: trinkwasser von unten raufschleppen. die wassergallonen haben geschätzte 20 kilo, ich schlepp sie vom auto rund 30 meter in die küche und bin froh wenn ich sie abstellen kann. die frauen/mädels, seltener die männer und buben tragen die gallonen am kopf. den berg rauf, in flipflops. den berg rauf - wo ich schon schnauf ohne wassergallone im gepäck. auf einer straße die aus steinbrocken besteht.
und wenns dann doch mal wasser gibt - von oben - dann wird die straße so glitschig und rutschig dass es auch wieder sehr mühsam ist. sehr wunderbar. da greifen z.b. alle cholera-warnungen wie sich-nach-dem-toilettenbesuch-die-hände-waschen etc. einfach ins leere. weils einfach nicht so leicht ist sich die hände zu waschen.

und jetzt - nach dem vorübergezogenen tomas: in einem ort nahe am meer steht das wasser. in riesenlatschen. und fließt nicht ab. kanalisation sowieso nicht. wiederum wunderbar für moskitos, die sich da recht wohlfühlen, wiederum wunderbar für malaria und dengue-fieber ...
wasser auch noch in häusern und zelten, das rein- aber nicht sofort wieder rausgeflossen ist. überall ausgebreitet kleidung, bettwäsche & co, die wieder trocknen müssen ...

nicht mal erinnern mag ich mich an manche marktsequenzen, wo in den großen wasserlatschen dann ja auch noch riesenberge müll, dreck, etc. herumrinnen ... und manchmal sogar die autos in diesen kleinen seen hängenbleiben ... 

der leider auch hier mit infrastrukturmaßnahmen kaum vorhandene staat wär wohl eine andere, sehr lange geschichte ... die wer andrer schreiben muss. 

ich find nach wie vor, dass leben ohne elektrizität viel viel leichter aushaltbar ist als ohne fließwasser. da ists mir wieder komplett verständlich, dass angeblich in diesem jahrhundert kriege nicht mehr so oft des erdöl wegens - sondern des wasser wegens - geführt werden.

und dann wunder ich mich mal wieder bis ins innerste meiner zellen und bis ans ende meiner (jaja, grauen;-) haarspitzen, warum es soviel leut beispielsweise in ö gibt, die doch tatsächlich glauben trinkwasser in plastikflaschen kaufen zu müssen. wenns doch das allerbeste luxeriöseste getränk der welt ist: gutes leitungswasser. das ausm hahn kommt. immer wenn man aufdreht. DAS ist der wirkliche luxus! und wird doch kaum als solcher gesehen. unverständlich. wirklich grenzenlos unverständlich. und da fehlt jetzt sogar noch das plädoyer gegen diese ganzen verrückten plastikflaschen. die echt niemand braucht.
dass es auch in ö endlich mal notwendig wär, das trinkwasser nicht beim klo runterzuspülen - ja, auch das ist eine andre geschichte. die ich hier nicht lösen kann. leider;-).

somit, liebe leserin, lieber leser: bitte ein glas leitungswasser einschenken. und PROST! enjoy!!! der allergrößte teil der menschheit kann dies beschämenderweise nicht tun.

2 Kommentare:

  1. Prost - mit einer Tasse verdelten Leitungswassers, named "Gute Laune Tee"...

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  2. Ohh... den Tee mag ich auch, gute Idee könnt ich heute auch brauchen!

    Ich hoffe mal die Team-Frühstrücks Fotos lassen dich genug droolen für unser Weihnachtstreffen, das wird sicher auch spitze!

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