Freitag, 10. Dezember 2010

es ist ein bisserl fad ...

... im haus zu sitzen und zu warten. weil sonst grad nicht so wahnsinnig viel zu tun ist. wir sitzen den dritten tag im haus fest und kommen nicht raus. am dienstag abend wurden die wahlergebnisse bekannt gegeben, seither ist so einiges los auf den straßen: demonstrationen all over, brennende reifen und ebensolcher müll, leute die mit latten und stangen bewaffnet an unserem haus vorüberziehen und slogans singen (so friedliche wie "wir brennen die stadt nieder" ....). and so on.

die leut sind mit dem zweitgereihten - jude celestin, mann der regierungspartei - hochgradig unzufrieden, wollen "sweet mickey", der nur knappe 7000 stimmen hinter celestin liegt, in der stichwahl haben. sogar die us-amerikanische botschaft spricht von gröberen unregelmäßigkeiten ... und anscheinend werden die stimmen grad neu ausgezählt.

wie dem auch sei: es gibt keine autos auf der straße, die flüge sind seit tagen gecancelt .... ausflüge mit privatjets oder helikoptern anscheinend möglich (hüstel - falls wer einen solchen jet oder einen helikopter hat - ein paar weihnachtskekstonnen wären grad super. und trinkwassergallonen - demnächst werden wir auf unsere cholera-präventionsmäßig-angeschafften aquatabs umsteigen ... seufz ...).

die schüsse während der nacht sind weniger geworden, das lässt schon mal hoffnung aufkommen. und unsere köchin glaubt heut am markt mal wieder gemüse erstehen zu können - we will see ob sie wieder mit 3 zwiebeln zurückkommt wie vorgestern oder doch mehr ausbeute schafft.

gestern eine erstaunliche überraschung: das tor zum haus geht auf, es purzeln 7 leut rein, 5 irInnen und 2 locals, gestrandet bei uns. sind aus dem hotel weggefahren, habens nicht mehr bis ins büro geschafft. und wir haben ein kleines IDP-camp eröffnet. naja. auch gut. wenigstens mal neue gesichter;-)))).

und so variieren wir mit reisgerichten. versuchen uns gegenseitig nicht (zu sehr) auf die nerven zu gehen. trinken tee (ja - es is regelrecht kühl dieser tage hier!) und warten ...

Sonntag, 21. November 2010

hot weeks - as security matters ...

hot times we are living in. das wär noch gar nix neues. weil immer ähnlich. hier aber anders hot als das was ich bislang kenn. jaja, ihr lest wohl eh teilweise brav die zeitungen ... und all die megahorrormeldungen kann ich nicht teilen, nicht bestätigen. dennoch ist immer auch was dran.

also - some points:
* cholera: ja, sie ist da. was noch nicht unbedingt verwunderlich ist. und ja, die nepalesischen un-truppen werden für die einschleppung verantwortlich gemacht. so ists vielleicht grad nicht so nett derzeit hier, irgendwie asiatisch auszuschauen. da fliegen teilweise auch steine, auf autos, auf krankenhäuser (!) werden eben auch ausländerInnen für sovieles veranwortlich gemacht (wem kommt das NICHT bekannt vor??), teilweise bezahlen angeblich politikerInnen auch leute, dass sie radau machen. dazu kommt natürlich dass es sehr viel falschinfo gibt - wie denn cholera jetzt übertragen wird, etc. und die leut unter teilweise furchtbarsten hygienischen bedingungen leben - daher eben: nicht unbedingt verwunderlich.

wir versuchen halt mögliche und unmögliche risiken so gut es geht auszuschließen .. und putzen die zähnchen mit trinkwasser und singen nicht mit offenem mund unter der dusche und essen nur mehr gekochtes gemüse und keinen salat (seufz ...), händewaschen ist sowieso dauerprogramm, etc.

* präsidentschaftswahlen: heut in einer woche! das wird anscheinend auch nochmals hoti-hot. lassen wir uns u.a. von den nationalen kollegen bestätigen. angeblich fahrverbot im ganzen land (heuer ev. gelockert - weil eben punkt 1 - cholera), die leut müssen alle zu fuß zur urne schreiten - wobei eine der großen fragen ist wieviel überhaupt hingehen, ist nichtsehr populär die wahl ... und da wirds halt auch noch mal bewegungseinschränkungen für uns geben. zuhaus bleiben, die füß auf das gartentischerl legen, im schaukelstuhl hin- und herwackeln - und schauen was der tag so bringt .... und die auszählung. zu hoffen wär ja eigentlich, dass gleich einE kandidatIn im ersten wahldurchgang die absolute mehrheit kriegt - sonst geht das ganze theater im nächsten jahr bei der stichwahl nochmals weiter. auch hier wieder - menschenmengen, die sich relativ leicht anheizen lassen ..

* ansonsten stehen wir halt nach wie vor viel in staus herum, autofahren ist mühsam wie eh und je. alle kriminalitätsstatistiken zeigen nach oben (morde, kidnapping, hijacking, ...) - aber das ist angeblich immer vor weihnachten so ... motivierend ists trotzdem nur begrenzt. zumindest "lynching" ist abfallend;-)).

* tja. all die furchbaren sachen. wie gut dass dann die sonne scheint. und viele leut total nett sind. und es bei uns im team gut funktioniert. und unser eigenes klospülungs-wasserproblem vorerst mal wieder gelöst ist. und ich nicht jeden tag in der früh zuerst die wasserpumpe einschalten muss bevor was geht - fein ist das.

still much much work to do here .. und doch - freuen wir uns alle auch auf weihnachten ... meine güte, mal wieder einfach durch eine stadt spazieren! hui! und radlfahren!! huihui!! und heiß duschen und somit vielleicht so manches dreckkörnderl aus den haaren rauskriegen;-))). undsoweiter. enjoy!!!!

Sonntag, 7. November 2010

all about water ..

die angekündigte katastrophe, die uns da jetzt tagelang, fast wochenlang beschäftigt hat - der hurrican tomas also - ist glücklicherweise ziemlich gut vorübergezogen am geschundenen haiti-land. es hat NUR geregnet. richtiger: teilweise aus kübeln geschüttet. aber der wind war vernachlässigbar. that's the good news.

keine frage - allein dieses wasser ist teilweise katastrophal für die leute die nach wie vor in viel zu vielen zelten wohnen. das wasser von oben in zeiten der cholera - das will ich derzeit noch gar nicht wissen.

dennoch. wasser. ohne dems so überhaupt nicht ginge. und das wir - im westen - einfach so runterplätschern lassen. weils eh immer da ist. ich erinner mich an die ganz wenigen momente in ö als es kein wasser gab. ja unvorstellbar!!!! und dann eh immer nur für wenige stunden. dennoch die volle überforderung.

hier heißts - für die wirklich gut infrastrukturierten häuser wie unseres zb: manchmal ist der wassertank leer, dann heißts die pumpe anzuwerfen. die allerdings wieder nur geht wenn strom da ist und nicht nur der generator läuft, weil der schaffts nicht. was manchmal heißt: no water. bislang zum glück immer nur maximal ein paar stunden. aber sogar da zipfts mich schon an, die klospülung funktioniert nicht, die pickigen finger bleiben pickig, der abwasch wird verschoben (was wiederum attraktiv für ratte und kakerlaka ist), duschen ist nicht, etc. (ich habs zum glück erst einmal geschafft dass ich eingeseift unter der dusche stand und genau in dieser zwischenzeit das wasser aus war - ja, eh blöd ....;-)).

und dann. in fort hugo - dem kleinen ort, in dem wir mit dem wiederaufbau unserer häuser angefangen haben, hoch oben am berg, da ist fließwasser inexistent. das heißt: entweder regenwasser sammeln - wobei nur sehr wenige familien sammelbecken haben. das heißt: trinkwasser von unten raufschleppen. die wassergallonen haben geschätzte 20 kilo, ich schlepp sie vom auto rund 30 meter in die küche und bin froh wenn ich sie abstellen kann. die frauen/mädels, seltener die männer und buben tragen die gallonen am kopf. den berg rauf, in flipflops. den berg rauf - wo ich schon schnauf ohne wassergallone im gepäck. auf einer straße die aus steinbrocken besteht.
und wenns dann doch mal wasser gibt - von oben - dann wird die straße so glitschig und rutschig dass es auch wieder sehr mühsam ist. sehr wunderbar. da greifen z.b. alle cholera-warnungen wie sich-nach-dem-toilettenbesuch-die-hände-waschen etc. einfach ins leere. weils einfach nicht so leicht ist sich die hände zu waschen.

und jetzt - nach dem vorübergezogenen tomas: in einem ort nahe am meer steht das wasser. in riesenlatschen. und fließt nicht ab. kanalisation sowieso nicht. wiederum wunderbar für moskitos, die sich da recht wohlfühlen, wiederum wunderbar für malaria und dengue-fieber ...
wasser auch noch in häusern und zelten, das rein- aber nicht sofort wieder rausgeflossen ist. überall ausgebreitet kleidung, bettwäsche & co, die wieder trocknen müssen ...

nicht mal erinnern mag ich mich an manche marktsequenzen, wo in den großen wasserlatschen dann ja auch noch riesenberge müll, dreck, etc. herumrinnen ... und manchmal sogar die autos in diesen kleinen seen hängenbleiben ... 

der leider auch hier mit infrastrukturmaßnahmen kaum vorhandene staat wär wohl eine andere, sehr lange geschichte ... die wer andrer schreiben muss. 

ich find nach wie vor, dass leben ohne elektrizität viel viel leichter aushaltbar ist als ohne fließwasser. da ists mir wieder komplett verständlich, dass angeblich in diesem jahrhundert kriege nicht mehr so oft des erdöl wegens - sondern des wasser wegens - geführt werden.

und dann wunder ich mich mal wieder bis ins innerste meiner zellen und bis ans ende meiner (jaja, grauen;-) haarspitzen, warum es soviel leut beispielsweise in ö gibt, die doch tatsächlich glauben trinkwasser in plastikflaschen kaufen zu müssen. wenns doch das allerbeste luxeriöseste getränk der welt ist: gutes leitungswasser. das ausm hahn kommt. immer wenn man aufdreht. DAS ist der wirkliche luxus! und wird doch kaum als solcher gesehen. unverständlich. wirklich grenzenlos unverständlich. und da fehlt jetzt sogar noch das plädoyer gegen diese ganzen verrückten plastikflaschen. die echt niemand braucht.
dass es auch in ö endlich mal notwendig wär, das trinkwasser nicht beim klo runterzuspülen - ja, auch das ist eine andre geschichte. die ich hier nicht lösen kann. leider;-).

somit, liebe leserin, lieber leser: bitte ein glas leitungswasser einschenken. und PROST! enjoy!!! der allergrößte teil der menschheit kann dies beschämenderweise nicht tun.

Donnerstag, 4. November 2010

from the small haiti to the big apple - and back

ersten "R&R" hinter mich gebracht (rest&relaxation - eine woche frei nach rund 8 wochen arbeit - um mal rauszukommen, abzuschalten, ...). und ich dacht ich geh nach new york. weil eh noch nie gesehen, fingerabdrücke im ami-land sowieso schon abgeliefert bei der hier-her-reise ... etc.

eh komisch. viele der bilder kennen wir ja aus dem fernsehen. und dann schauts teilweise tatsächlich so aus. und die gelben taxis fahren tatsächlich im sekundentakt an mir vorüber. und die leute haben tatsächlich alle einen coffee2go-becher in der hand. und die sirenen der polizei- und rettungsauto tönen tatsächlich wie wirs halt glauben zu kennen ... tatsächlich eigenartig ein bild von einem land durchs fernsehkastl zu haben.

dennoch. niemand hat mir gesagt dass es SOOO kalt ist. ich hab ja erfolgreich verdrängt was kälte ist. und darum hatt ich dann halt wieder den berühmten lagenlook: alles was ich mithatte übereinander und dazu gleich noch 2 jacken und legwarmers gekauft. und dennoch abgefroren. und neben mir spazieren die amis in langen hosen, teilweise sogar kurzen hosen, sweatern und FLIPFLOPS! ja hilfe!! aber sie haben mir eh immer erklärt: "now it's not cold. it starts getting really cold in december or january" - na danke, kein bedarf. und wie all die obdachlosen diese "wirkliche" kälte überleben hat mir auch niemand bis ins detail erklären können. außer dass es wärmere und kältere ubahn-stationen gibt ...

bedrückend die stimmung beim world-trade-center - das scheint sie wirklich tief im mark getroffen zu haben. wenn man doch sonst anscheinend ziemlich davon überzeugt ist dass sowieso alle in die USA wollen .. wie mir mehrere leute versichert haben ... und auch: wieviel angst muss ein land haben, das beim eingang ins besucherInnenzentrum der UNO flughafenähnliche kontrollen durchführt, detto wenn man auf liberty island und ellis island will. angst-driven-society somehow ... was macht das mit den leuten? - zb. eine frau die sich beim security-check beim rückflug vorgedrängt hat und von einem mann daraufhin zur rede gestellt wurde meinte doch tatsächlich schnippisch "don't worry, i am not a terrorist!". ja, so gehts auch ...

ellis island war tatsächlich faszinierend: alle potentiellen einwandererInnen wurden um die jahrhunderwende des 20. jahrhunderts dorthin gebracht - dann wurden sie durchgecheckt .. auf eine insel vor manhattan, mit sicht auf die freiheitsstatue. erinnert ja eine wie mich ein bissl an traiskirchen ... wobei hier nur rund 2% der einwanderungswilligen abgewiesen wurden.
das spannende daran: wie dies nun in ein museum umgewandelt wurde. um die einwanderungsgeschichte für alle bürgerInnen klar dazustellen. weils einfach common sense ist, dass die USA eine migrationsgesellschaft ist. und somit wird dies ins geschichtsbewusstsein integriert. mit u.a. einem personalausweis einer elisabeth koller aus wien, die um 1900 einwanderte, mit plakaten aus der k&k-zeit die schiffspassagen nach amerika anpreisen, mit statistiken wer woher gekommen ist - jaja, wir k&k-leute waren vorne dabei!, etc. - wunderbar gemacht. unvorstellbar für das kleine österreichische apfelland dass wir so mal mit unserer migrationsgeschichte umgehen könnten. als basis für vieles weitere. nönö, leugnen dass wir überhaupt was mit migration zu tun haben - was aus der ferne betrachtet echt nochmals erstaunlicher ist. wenns nicht in vielerlei hinsicht so traurig wär. ich bin mir sicher die frau innenministerin kennt ellis island. ansonsten tät ich ihr die eintrittskarte spendieren - aber nur wenn sie beim anschließenden kaffee auch tatsächlich mit mir redet. und zwar nicht in ihrer funktion als politikerin.

ansonsten frag ich mich ja was die eigentlich tatsächlich essen, die amis. diese burger - na danke. hab ja gedacht ich muss mal sowas versuchen ... aber echt wäh. hab anscheinend im supermarkt dann die angeblichen müsliriegel so verzweifelt angschaut dass mich ein junger mann tatsächlich gefragt hat: "are you ok? you are not sick or something?" - so ungefähr ist das mit dem essen. und coffees gibts sowieso nur to go and alles to go - ja himmel, wann sitzen die denn? und vor allem auch: wo haben die alle ihre klos versteckt????

dennoch: die leut sind echt sehr hilfsbereit; vielleicht liegts an meinem superverzweifelten gesichtsausdruck wenn ich auf der straße steh und schau, aber mehrmals wollte mir wer den weg weisen den ich doch gar nicht verloren hatte .. das passiert mir in good old europe nie. ok, selten.

mit dem - m.e. nach übertriebenen - [hoher tonfall:] "oh, it was soooo lovely to meet you"-blabla .. naja gähn ... wie reagieren sie denn bei echter begeisterung? dass sie sich an halloween mit einer begeisterung verkleiden die ich überhaupt nicht kenn - trägt vielleicht zur wärmesicherung bei? who knows?

however: good to have seen it, good to have been there. and vor allem: good to be back in haiti. das versteh ich anscheinend besser. und hier: waiting if hurrican tomas comes to visit us or not ...

Freitag, 22. Oktober 2010

die globalisierung der ...

DRECKIGEN GRAUSLIGEN GSCHIRRTÜCHER!

diesen eintrag werden wohl nur meine sozialzentrums-kollegInnen verstehen ....

ja, die globalisierung der vor dreck stehenden oder noch grausliger - vor feuchtigkeit schlatzig herumgammelnden - gschirrhangerl in diversen küchen zieht sich durch. zumindest durch mein leben.

ich hoff es hat nix mit mir und meiner psyche zu tun;-).

>>> dieser eintrag ist für die welt ungefähr so wichtig wie meine täglichen reisportionen - dennoch musste er hiermit geschrieben werden. und ist auch schon wieder fertig. ich danke für die aufmerksamkeit. <<<

Donnerstag, 21. Oktober 2010

vom lesen und vom schreiben -

werte leserInnen. werte schreiberInnen.

was tut man bzw. frau eigentlich wenn man nicht lesen kann? das frag ich mich die längste zeit. wahrscheinlich seit damals, als ich als kind (?; war ich schon jugendliche??) zum ersten mal mitgekriegt hab, dass es menschen gibt die analphabetInnen sind.

unvorstellbar. für mich. ich bin ja als volksschülerin mit der pfarrbücherei mitgewachsen, hab ganz viele neu erstandene bücher dort als erste gelesen. auch jetzt noch - ok, in graz halt, steh ich dauernd in der ak-bibliothek und feilsche manchmal um neueste werke.

und dann hier: rund die hälfte der haitianerInnen kann weder lesen noch schreiben. das schulsystem lässt sehr zu wünschen übrig, rangiert laut einer vor kurzem veröffentlichten studie auf den hintersten plätzen weltweit, irgendwo beim sudan. 8% der schulen hier sind nur staatlich geführt, es kann jedeR eine eigene schule aufmachen - ohne dass standards eingehalten werden müssen. lehrerIn sein ist somit oft ein job wenns sonst keinen gibt (was auch sehr häufig der fall ist). solang eltern ihre kinder in diese schule schicken verdient die/der lehrerIn geld. very easy. staatlicher lehrplan: nix. regelmäßiges gehalt der lehrerInnen in staatlichen schulen: selten. somit die klassenzimmer vollvoll. unterschiedlichste altersstufen in einem klassenzimmer - soferns überhaupt ein zimmer ist. unsere nachbarn unterrichten z.b. unter freiem himmel - schulbänke aufgestellt, tafel an den baum gelehnt - geht schon.

ich bin fasziniert wenn kinder hier tatsächlich was lernen. klassenschülerInnenhöchstzahlen wie bei uns sind nicht mal andenkbar. meist sind alle schon froh wenn die kinder überhaupt in die schule gehen. denn bildung ist dennoch ein unglaublich hoher wert, dafür geben die eltern verhältnismäßig - zum meist geringen einkommen - viel geld aus.

dennoch. haiti ist keine lesekultur. auch unser wächter vorm haus liest nicht. auch unsere fahrer, die oft stundenlang auf uns warten müssen, lesen kaum. ich verstehs nicht. wieviel wär mir entgangen hätt ich keine bücher.


somit: bitte die neuen lesetipps bekanntgeben - ich krieg hier ja nix mit!!! MERCI! und weihnachten kommt sicher;-)

Donnerstag, 14. Oktober 2010

aus der ferne ins eisigkalte ö gschaut ...

nichtsahnend ins internet geschaut - und dann das:

http://derstandard.at/1285200925227/Kinderabschiebungen-Widerstand-gegen-Abschiebungen-waechst

der erwähnte 19jährige äthiopier samuel t. - den hab ich fast täglich im stiegenhaus getroffen. mein büro war im ersten stock, er wohnte im dritten stock - mit den anderen unbegleiteten minderjährigen flüchtlingen ...

schockiert. erschüttert. getroffen. bin ich.



was ist los in diesem unserem wunderschönen land?? drittreichstes land der eu, siebtreichstes land weltweit. und doch scheint der neid großflächig durchzugreifen. gewinne der rechten bei all den letzten wahlen, wortspenden die nur mehr brechreiz fördern ..

in haiti zu sitzen, an das saubere, sichere, nette österreich zu denken, unglaublich dankbar eben genau dort - in ö geboren worden zu sein und nicht hier in haiti - weils eine z.b. längere lebenserwartung, einen viel besseren gesundheitszustand, eine unvergleichlich bessere erziehung etc. etc. etc. bedeutet ...

und dann jeden tag dieses gesudere und geseiere was uns armen hart arbeitenden österreicherInnen nicht alle anderen ach so bösen menschen wegnehmen (wollen) - ohne dabei zu schauen wie ungerecht strukturen sind, in ö und weltweit .... die angst treibt an. nicht das wohlbefinden. where do we go?

"das land des schadhaften lächelns" ist manchmal nicht molwanien. das land des schadhaften lächelns ist immer dann wenn solche wahlergebnisse rauskommen. und wenn menschenrechte von einem großteil der österreichischen menschen vor allem asylwerberInnen abgesprochen werden. menschen also, deren "vergehen" es anscheinend ist, in einem anderen land um asyl anzusuchen. ein menschen.recht.

unfassbar. unfassbar auch, dass jener samuel t. mehrere suizidversuche unternahm, weil das leben für ihn anscheinend einfach nicht mehr lebenswert war. was für ein armutszeugnis für das siebtreichste land.

"zu den steinen hat einer gesagt: seid menschlich.
die steine haben gesagt: wir sind noch nicht hart genug."
/erich fried/

Montag, 4. Oktober 2010

schultütentag!

heute - schulanfang hier. wir waren in einer "unserer" schulen - in der wir transit-klassenräume finanziert haben (wir ist in diesem fall die caritas österreich gemeinsam mit jugendeinewelt) und wo wir auch die vorschule neu aufbauen werden (das ist dann nur mehr die caritas österreich).
das schaut dann so aus: rund 1000 kinder - ab 3 jahren. weil vorschule. weil die salesianer davon ausgehen, je früher sie die kinder teilweise in ihre obhut nehmen können, umso eher werden sie einen neuen "spirit" in den kindern pflanzen können ... und da die kids ja aus der nachbarschaft kommen, also cité soleil ... schadet das wohl nicht.

also 1000 kinder - und wir. kleine rotzelnde dreijährige, die wie am spieß brüllen weil sie die mama oder den papa vermissen. wie kleine erstkommunionskinder rausgeputzte kleine mädels mit den allergenialsten afro-frisuren. buben in der karohemdenschuluniform. mit viel zu großen schuhen. and so on ..
um diese bande irgendwie im zaum zu halten: natürlich ein mikro. mit lautsprecher. mit scheppernd-lauter-krachender-immerwiederausfallender LAUTstärke. und animation durch die lehrerinnen. lautstarkes singen. tanzen. hüpfen. vogeltanzartig. und dazwischen immer wieder hiphop. ich amüsier mich sehr beim gedanken dran dass das auf einem unserer schulhöfe stattfinden könnt. undenkbar. lautstarker hiphop! dazwischen ein paar ansprachen. and so on.

natürlich müssen diese sonderbaren weißen die da herumstehen angegriffen werden. angeschaut. high five. mit pickigen kinderfingern auf pickigschwitzige weiße haut tatschen. komm mir vor wie in indien seinerzeit;-)))). wir hoppeln mit, haben leider keine so coolen frisuren und rüschensöckchen und sind tendenziell von der hitze und dem lärm und den vielen eindrücken leicht mitgenommen. andererseits heillos froh dass wir nicht mit in einer der temporary classrooms müssen - holzbauten, unendlich heiß. allein beim reinschauen tropfen mir schweißperlen von der nasenspitze. 60 bis 70 kinder in einem classroom, 2 lehrerinnen dazu ... unglaublich was diese leute dort leisten! und das konzept der salesianer scheint zu funktionieren ... die kinder möglichst bald im leben positiv beeinflussen zu wollen, den eltern quasi nur 1 dollar schulgeld abzuverlangen (ums nicht ganz gratis zu machen damit die eltern ihre verantwortung spüren; aber eben im gegensatz zu anderen schulen extrem billig), die lehrerInnen gut auszubilden (der großteil der lehrenden in haiti hat überhaupt keine geeignete ausbildung), die löhne in time zu zahlen (die 8% staatlichen schulen zahlen teilweise überhaupt nicht), den kindern auch die schuluniform zur verfügung zu stellen, etc.

die kleinen rotzgören starten bestmöglichst ins schülerIn-dasein. den umständen entsprechend natürlich. und das ist wirklich viel wert in diesem land. wie überall anders auch.

Samstag, 25. September 2010

um den aufforderungen nachzukommen tippsel ich wieder ..

liebe leute -

ich freu mich wirklich über das feedback, dass doch so manche von euch mein geschreibsel auch lesen. MERCI!!! auch wenn ich mich dann doch tatsächlich a bissl genötigt fühl wieder was zu schreiben ... so here i go;-)))

some more spotlights, einen roten faden könnt ihr heut nicht mehr von mir verlangen, nachdem ich ALLE ALLE tischtennismatches heut verlor. ja. die einzige bewegung hier ist und bleibt das fitnesscenter. mit hervorragendem blick auf die stadt - solang es halt hell ist. (falls mir mal irgendwer verraten kann warum männer und auch frauen da sich die dickenfetten muskeln systematisch auftrainieren um sich dabei und danach und davor im spiegel zu bewundern -> bitte mir umgehend mitteilen. ich staune ...).

last week: besuch in ti-haiti (klein-haiti also), einem teil des slums von cité soleil (more infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Cit%C3%A9_Soleil) ... und das lässt mich dann doch ziemlich wortlos zurück: wasser von unten (anscheinend druckts das grundwasser durch), wasser von oben durch die rostigen blechdächer oder löchrigen zeltplanen wenns regnet, überall dreck müll mist ... natürlich viel zuviele leut auf viel zu wenig raum, natürlich keine sanitären anlagen, ... ich weiß echt nicht wie sichs da drin überleben lässt. ich täts nicht schaffen.

blickwechsel: bei uns im haus gabs diebstähle. darum wurde gestern und heut ein bissl mehr stacheldraht auf die mauern gespannt. schaut folgendermaßen aus: auf der terasse sitzend. 2 meter vor uns eine überkopfgroße mauer. drauf stacheldraht. dann parkplatz, dann tor mit bewaffnetem wächter. sind wir eingesperrt oder sind die anderen ausgesperrt?

unsere nachbarInnen: ein sozialprojekt. denen es auch die schulräume zerlegt hat beim erdbeben. und jetzt grad ferienunterhaltung für die kinder anbieten. vor ein paar tagen spielten sie fast den ganzen tag so lautstark musik, dass wir flüchten mussten. weil sonst mein brustbein vor lauter bass-wumm-wumm prellungen bekommen hätt. da werden die "nachbarn in not" zu GRRRRRRnachbarInnen. vor allem weil die fluchtmöglicheiten so begrenzt sind.

und hab ich mich schon mal über die moskitos beschwert?????? SCH....MOSKITOS!!!!! die sind nur unedig und lästig. sonst genau gar nix!!! wahrscheinlich hab ich nach ein paar monaten hier hautverätzungen ... aber besser als tausend pieckse.

gestern orkan. wurde total dunkel plötzlich, regengüsse. für uns in den festgebauten häusern nicht weiter dramatisch. but just think about the people in the slums, in the tents, ... anscheinend 6 tote bislang durch herunterfallende äste. und viel zu viele zerstörte zelte. da kriegen regengüsse ganz eine andere dimension.

sodala, ich muss was futtern gehn. read you soon!!!!

Samstag, 18. September 2010

a few spotlights

ein paar kleine ausschnitte: unbelievable wie wichtig wasser ist für uns. ohne strom wärs viel weniger problem, aber wenn das wasser dauernd ausfällt - so wie eben bei uns im haus einige male in den letzten tagen - dann wirds grauslig. weil eben immer warm, daher auch immer pickig. und da ist eine dusche dann und wann wirklich ein genuss. die wirklich große frage ist dazu noch, was die leute in den slums machen. wos schlicht und ergreifend überhaupt kein fließwasser gibt. unaushaltbar wärs!

die autofahrerei ist öd - aus sicherheitsgründen dürfen alle wege nur im auto mit fahrer zurückgelegt werden. und manchmal dauerts. krater teilweise, die diese straßen darstellen, teilweise kleine teiche. vorbei an straßenszenen die ich aus indien und bangladesh kenn, keine ahnung wie da manche meiner nigerianischen klientInnen ins bild kommen - kind of mixture between asia and africa here .. vorbei an so manchen zeltstädten, die nun doch schon monatelang bestehen. vorbei an tap-taps, den ganz bunt bemalten kleinlastwägen, die hinten auf der ladefläche zwei gegenüberliegende sitzbänke für die mitfahrerInnen bereithalten (diejenigen, die nicht mehr reinpassen hängen außen dran - auch das bekannt aus asien&co). vorbei an intakten häusern, vorbei an erdbebenruinen, vorbei an häusern, die gerade wieder aufgebaut werden.

wonderful food up to now! enough coffee, die avocados sind so reif, dass sie direkt aufs brot gestrichen werden können, die bananen deliziös! somit werd ich nicht grantig sein können aufgrund des essens. diese angst sei allen genommen, denen ich jahrelang die jausenteile weggefuttert hab.

temperatures: high. und feucht. die dusche bringt genau 5 minuten der nicht-pickigkeit am körper. das wars dann aber auch schon. indem aber alle vor sich hin schwitzen ... und die moskitos. ach die moskitos mögen mich mal wieder. und lieben es wirklich mich zu pieksen. grrrrrr.

etc.etc.

Dienstag, 14. September 2010

first impressions

hab ich jemals gesagt dass ich fliegen hasse? echt die umsonstigste zeit. sonntag früh: eine freundin bringt mich mit dem auto nach wien, einchecken (hüstel, just a few kilos übergepäck .. jaja, die bücher!), warten. nach paris fliegen, kilometerweit durch den flughafen charles-de-gaulle laufen, ein paar sicherheitskontrollen, jo mei - wie oft hab ich wohl insgesamt zuerst das ganze wasser ausgegluckert oder die flasche vorm sicherheitscheck weggeschmissen, um ein paar meter weiter hinterm check eine neue wasserflasche für ein heidengeld zu erstehen! was für ein holler!
flug paris-new york hörte genau gar nicht mehr auf, in new york hat es anscheinend cats and dogs geregnet, darum mussten wir auf einen flughafen nearby ausweichen, warten, auftanken, zurückfliegen nach new york. erstaunlich die disziplin der insassInnen, niemand hat wirklich gscheit gmatschkert.
new york: had to gave my fingerprints. first time in my life!!!
bis ich mich zurechtfind .. dann wollt ich gleich mein gepäck dortlassen, weil in wien die gute frau hat ja gesagt "ist eh durchgecheckt" - was aber nicht heißt dass ichs nicht dennoch rausholen musste .. und dann stand ich da mit fetter tasche (siehe übergepäck) und rucksack und handgepäcksrucksack ... und musste zu meinem "kingsize-bed" im best-western-hotel. das bett war dann auch wirklich sehr kingsize. grad halt dass ich überhaupt drauffallen konnte ohne vorher auf einen sessel zu steigen.
tag drauf: port-au-prince. ankunft, einreisen, etc. - nothing special. außer dass der flughafen wirklich klein ist. da ist ja der grazer welche noch riiiieeeesig dagegen.

fahrt durch die stadt zu unserm haus - das ja eigentlich 2 häuser nebeneinander sin - in einem ist auch unser büro untergebracht. find am bett gleich noch eine cd und quasi briefe meiner caritas-graz-kollegInnen ... soooo nett!!!!

irgendwie erinnert mich port-au-prince an eine schräge mischung zwischen bangladesch/indien ... mit vielen afrikanerInnen, die sich da ins bild verirrten. teilweise unglaubliche krater, die sich auf dne straßen auftürmen, teilweise alles recht ok. präsidentenpalast ist nach wie vor eine bruchbude, wird anscheinend grad mit dem abriss begonnen.
vorbei an ein paar slums ... naja. gibts worte für ein leben IM slum? ich weiß es ja nicht .. es erscheint immer wieder erstaunlich dass es möglich ist mit quasi kaum einer infrastruktur zu überleben. und doch gehts.
das leben pulsiert, ich versteh fast alles französisch das mit mir gesprochen wird. viele viele bunte bilder fliegen vorbei ... kanns noch nicht in worte fassen.

ah -und da war noch eine wirklich fette kakerlake, die mich gestern abend beim duschen gestreift hat. blind wie ich bin hab ichs eh nicht gecheckt zuerst ... aber dann saß sie da. und ich keine ahnung what to do! hab sie somit mal unterm klo-verstopfungs-lösungs-stoppel gefangengenommen. und bin ins bett gegangen, weil ich überfordert war mit ihrer entsorgung. tja, und heut morgen .. naja ... sie fand ein ziemlich brutales ende. sorry. desolée. aber ich wusst keine alternative. vorschläge jederzeit erbeten!!!!!!

und supermarkt-einkauf: leute, ihr könnt bei david prabitz gleich mal ins sparschwein für mich spenden! das kostet ungefähr das doppelte von uns zhaus! ja spinnt die welt!!! dafür sind die bananas wirklich super etc ...

und sonst ist das wetter schwül. immer.

any questions? (bitte nur diese stellen die ich beantworten kann - fragen zu meinem job werden diese woche sicherlich noch nicht beantwortet).


falls mir wer was schicken will: normale post funktioniert anscheinend nicht wirklich. wem mitgeben, die/der demnächst kommt ist viel viel besser. infos bei mir.

thats it for now. need to continue working. weil hier ists ja grad 1 uhr nachmittags;-))).

Mittwoch, 8. September 2010

die frage ist was mit der zeit ist ...

nun denn. im vorbereitungstrubel.
die faden historischen zeilen unten sind nur für EUCH, ich merk mir sowas sowieso nie. und zum lesen find ichs ja auch eher fader ...

also. am sonntag solls losgehen.
wien-paris-new york (dort eine nacht verbringen), dann montags new york-port au prince.

einstweilen türmen sich in der arbeit noch übriggebliebene to-dos.
und in der wohnung gwandstapel, bücherstapel, zettelstapel, stapelstapel also.

die beste frage ever:
welche bücher schaffens ins reisegepäck, welche müssen im winter hier frieren.

so: die tatsächlich sehr interessante frage:
welche drei bücher tätest DU mitnehmen wenn du - weißt eh - einsame insel und so.

ich bitte um votings!

ansonsten: me, i need to continue working.
wir lesen uns. oder nicht? ich hoff ich werds manchmal schaffen da was zu posten. i try! this i promise!
best regards to all!

Freitag, 27. August 2010

Lesevorbereitungen ...

Wie immer. Ich bereite mich u.a. mit Lesen vor. Querbeet.

Some historical details from Haiti:

Boukman's Experience heißt die populärste Band Haitis - benannt nach jenem legendären aus Jamaika geflohenen Sklaven und späterem Voudou-Priester Boukman, der in der Nacht des 22. August 1791 in Bois Caiman im Norden der Insel zu einer Zeremonie geladen hatte, die gemeinhin als der Beginn des haitianischen Unabhängigkeitskampfes gilt. Schon 40 Jahre zuvor probte der SklavInnenführer Mackandal bereits den Aufstand - leider misslungen - jetzt fand die Bewegung massiven Zulauf. Wenige Jahre später führte der ehemalige Sklave Toussaint Louverture seine Truppen gemeinsam mit den Maroons (in den Bergen versteckte entlaufene SklavInnen) gegen die Kolonialherren Frankreichs. In Frankreich kam inzwischen Napoleon an die macht, entsandte eine über 20.000 Mann starke Invasionsarmee auf die Insel.

1804 rief der Nachfolger Toussaints, Jean Jacques Dessalines, die Unabhängigkeit Haitis aus, das weiße Europa traute den Ohren nicht und bestrafte diese Verwegenheit mit einem 21 Jahre dauernden eisernen Boykott, bevor Frankreich 1825 unter Karl X. gegen das Zahlungsversprechen einer astronomischen Entschädigungssumme die Republik anerkannte. Mit diesen Entschädigungsleistungen waren die Wurzeln einer bis heute andauernden Verschuldungskrise gelegt.

Die USA besetzten 1915 die Hauptstadt Port-au-Prince, um für Recht und Ordnung zu sorgen ... die Okkupation dauerte 19 lange Jahre. Daran anschließend die Duvalier-Ära von 1957 bis 1986. Eingeleitet von Francois Duvalier ("Papa Doc"), der sich politische Lorbeeren als medizinischer Berater der amerikanischen Besatzer verdient hatte und später Gesundheitsminister wurde, bevor er sich an die Spitze einer schwarzen "Erneuerungsbewegung" stellte. In seine Amtszeit fällt eine weitgehende Entmachtung der kreolischen Oberschicht, die Schaffung einer extrem brutalen paramilitärischen Polizeitruppe (bekannt unter "Tontons Macoutes") und die gnadenlose Verfolgung und Repression gegenüber politischen GegnerInnen. Vor seinem Tod 1971 übergab er die Staatsmacht an seinen 19jährigen Sohn Jean Claude ("Baby Doc"), der das Land in den 1980er Jahren endtültig in den Ruin trieb.

Erste freie Wahlen 1988, Leslie Manigat wurde als Wahlsieger zum Präsidenten ernannt, bereits 4 Monate später vom Armeechef Henri Namphy weggeputscht. Eine Vielzahl von Basisorganisationen aus dem kirchlichen Spektrum entstand, 1990 wurde der Priester Jean Bertrand Aristide, ein populärer Befreiungstheologe, zum Präsidenten gewählt. Ein Zauberwort machte die Runde: Lavalas - die kreolische Wendung für l'avalanche, die Lawine. Aristide hatte sein politisches Projekt unter diese Losung gestellt, unterstützt von einem breiten Bündnis sozialer Bewegungen aus Bauernorganisationen, Gewerkschaften, Nachbarschaftskomitees, Studierenden- und SchülerInnenvereinigungen, kirchlichen Basisgruppen, Frauenorganisationen, KünstlerInnen und Intellektuellen. Die Lawine sollte die überkommenden undemokratischen Strukturen, die stets nur einer kleinen Elite zugutekamen, wegspülen und für einen grundlegenden Neuanfang sorgen.

to be continued ...

Sonntag, 15. August 2010

Dies ist der erste Teststreifen.

Ich werde versuchen all die schwirrenden Infos, Erfahrungen, etc. zumindest dann und wann in eine schriftliche Form zu bringen, vielleicht sogar in eine - gern? - lesbare. LeserInnen: very welcome! KommentatorInnen: detto!