Donnerstag, 21. Oktober 2010

vom lesen und vom schreiben -

werte leserInnen. werte schreiberInnen.

was tut man bzw. frau eigentlich wenn man nicht lesen kann? das frag ich mich die längste zeit. wahrscheinlich seit damals, als ich als kind (?; war ich schon jugendliche??) zum ersten mal mitgekriegt hab, dass es menschen gibt die analphabetInnen sind.

unvorstellbar. für mich. ich bin ja als volksschülerin mit der pfarrbücherei mitgewachsen, hab ganz viele neu erstandene bücher dort als erste gelesen. auch jetzt noch - ok, in graz halt, steh ich dauernd in der ak-bibliothek und feilsche manchmal um neueste werke.

und dann hier: rund die hälfte der haitianerInnen kann weder lesen noch schreiben. das schulsystem lässt sehr zu wünschen übrig, rangiert laut einer vor kurzem veröffentlichten studie auf den hintersten plätzen weltweit, irgendwo beim sudan. 8% der schulen hier sind nur staatlich geführt, es kann jedeR eine eigene schule aufmachen - ohne dass standards eingehalten werden müssen. lehrerIn sein ist somit oft ein job wenns sonst keinen gibt (was auch sehr häufig der fall ist). solang eltern ihre kinder in diese schule schicken verdient die/der lehrerIn geld. very easy. staatlicher lehrplan: nix. regelmäßiges gehalt der lehrerInnen in staatlichen schulen: selten. somit die klassenzimmer vollvoll. unterschiedlichste altersstufen in einem klassenzimmer - soferns überhaupt ein zimmer ist. unsere nachbarn unterrichten z.b. unter freiem himmel - schulbänke aufgestellt, tafel an den baum gelehnt - geht schon.

ich bin fasziniert wenn kinder hier tatsächlich was lernen. klassenschülerInnenhöchstzahlen wie bei uns sind nicht mal andenkbar. meist sind alle schon froh wenn die kinder überhaupt in die schule gehen. denn bildung ist dennoch ein unglaublich hoher wert, dafür geben die eltern verhältnismäßig - zum meist geringen einkommen - viel geld aus.

dennoch. haiti ist keine lesekultur. auch unser wächter vorm haus liest nicht. auch unsere fahrer, die oft stundenlang auf uns warten müssen, lesen kaum. ich verstehs nicht. wieviel wär mir entgangen hätt ich keine bücher.


somit: bitte die neuen lesetipps bekanntgeben - ich krieg hier ja nix mit!!! MERCI! und weihnachten kommt sicher;-)

1 Kommentar:

  1. "bad fucking" - kurt palm

    Eine Provinzpolitkrimigroteske, ein Bad Fucking Alptraum!
    Inhaltsverzeichnis:

    In Bad Fucking braut sich was zusammen: Zuerst liegt Vitus Schallmoser (Sonderling) tot in seiner Wohnhöhle. Während die Polizei im Dunkeln tappt, bekommt Camilla Glyck (Bundeskriminalamt) den Auftrag, nach Karin Sperr (Innenministerin) zu suchen: Sie ist ausgerechnet in Bad Fucking verschwunden, wo sie als Bauunternehmerin quasi nebenberuflich ein Asylantenheim errichten lassen wollte. Auf dem Sportplatz von Bad Fucking trainiert indes eine Gruppe Cheerleader, während Jagoda Dragievi (Putzfrau) beschließt, Dr. Ulrich (Zahnarzt) wegen eines Nacktfotos zu erpressen. Und in Wien flüchtet Ludmilla Jesenská vor ihren Verfolgern: Sie hat in Bad Fucking Fotos von geheimnisvollen Höhlenmalereien gemacht ... Das alles (und noch viel mehr) geschieht, während eine Hitzewelle Europa lahm legt und sich Tausende Aale und ein Mordsunwetter auf Bad Fucking zubewegen.

    Unsere gemeinsame Liebe zur Innenministerin macht das Lesen noch spannender...:)

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