Freitag, 28. Januar 2011

should I leave or stay (and write)?

ist folgendermaßen zu verstehen:
- soll ich gehen und jetzt die kalte dusche wagen - oder eben bleiben und ein paar zeilen schreiben?
nun, jetzt hab ich schon angefangen, bleib i halt nu gschwind.

schnell zu mittag duschen hat den vorteil dass das wasser relativ warm ist - soferns eben wasser gibt aber das hatten wir ja schon mal - und dann auch ein bissl was vom dreck aus den haaren rausgeht. hat auch seine vorteile;-)!

andrerseits: könnt ja grad wieder mein special-friend M. vorbeikommen, quasi leider ein anti-mac-gyver, der zwar für unsere häuser sowas wie ein hausmoasta sein sollt - leider ist nach jedem seiner besuche meist mehr kaputt als vorher. also zweifelhaftes vergnügen. überhaupt: kann bitte wer ganz schnell 100 installateurInnen schicken - um hier den leuten beizubringen wies funktionieren könnt? das ist einfach immer wieder ärgerlich: so eine kurzfristige pfuscherei teilweise, himmelschreiend! und nachdem das material halt auch meist nicht die allerbeste qualität hat ... well well.

meine zwei lieblingstechniker vor 2 tagen: die batterien im keller stinken wie xxx. endlich schaffts M. die "techniciens" zu holen: der 1. hat eine gipshand von der schulter bis zu den fingern vor, der gips bereits 2x durchgebrochen und fast schwarz vor dreck. der 2. war wohl nur sein jausenbrotträger, ungefähr 15 jahre alt. dann wurde schnell trinkwasser nachgefüllt - weil kein special water for batteries da war - und passt scho wieder alles. sagt der technicien. gestern wurden schlussendlich neue batterien gekauft - weils halt doch nicht so ganz gepasst hat.
ja, gute handwerkerInnen sind rar. leider.
manchmal ists zum lachen, manchmal zum weinen, oftmals zum ins telefon schreien: "M., wir haben schon wieder kein wasser!!!". etc.

und sonst: die miezekatze wächst und gedeiht, futtert und schläft den ganzen tag und tut wasweißich in der nacht (da schlaf dann ich).

die CVs für bei uns ausgeschriebene jobs wachsen in den himmel auf meinem schreibtisch. ich würd freiwillig einen kurs geben in "how to write a CV that someone wants to read" - wahrscheinlich macht man sich zb nicht so beliebt wenn der CV die mailbox mehrere male zum abstürzen bringt bevor all die attachements downgeloaded sind.

die bananen und mangos sind lecker wie eh und je, die moskitos stechen mehr als je zuvor, die temperatur ist superangenehmwarmbisheiß und ich hab keine ahnung wies ist grad im winter zu sitzen. und wills auch keinesfalls wissen.

die vorangegangene lektüre war u.a. linda polmans "die mitleidsindustrie" - falls das wer gelesen hat bitte ich um fleißige meinungsschreibereien dazu!

die politische situation noch immer unklar, jude celestin will noch immer nicht vom 2. platz in der stichwahl abrücken, sein partei will ihn schon abrücken sehen, baby doc anscheinend nach wie vor im lande, aristide noch nicht da. höchst spannende zeiten die wir hier erleben, wonderful to be part of it!! und jeden tag kann irgendwas neues passieren.

und somit: kommt jetzt der teil wo ich leave ... und mich erfrierungsschockmutig unter die dusch stell;-).
take care, all out there!
and: keep the stick on the ice;-))))

Mittwoch, 12. Januar 2011

12. jänner 2011, 16.53 uhr ortszeit

SCHWEIGEMINUTE.

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für all die opfer der erdbebenkatastrophe ein jahr zuvor.
rund 250.000 menschen starben. unvorstellbar - graz hätte beispielsweise keine einwohnerInnen mehr.
erschlagen durch einstürzende häuser. etc.

viele menschen trauern heute, denken an familienmitglieder, verwandete, freundInnen, bekannte. die damals umkamen.

da gibts nicht allzuviel dazu zu sagen. auch nicht zu beschreiben. trauer ist meist so. unbeschreiblich.


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ein jahr danach also. viel wurde geschrieben, gesprochen, resümiert. was ist weitergegangen in dem einen jahr, die regierung arbeitet nix, die NGOs arbeiten nix, die UNO tut nix, etc.

aber. haiti war schon vor dem erdbeben bitterarm. wie könnt da innerhalb eines jahres so unendlich viel wiederaufgebaut sein - wo es doch vorher schon an so vielem gemangelt hat. beispielsweise an einer tatsächlich handlungsfähigen regierung. politisches klima ist auch nicht so auf knopfdruck änderbar. leider. auch in ö können wir ein liedchen davon trällern ...

und NGOs sind halt auch nicht alle gleich, unterschiedlich wie überall auf der welt. die einen haben einen dichten arbeitsplan und bringen resultate, andre nicht. und andre tümpeln so vor sich hin.
ohne selbstgefällig zu wirken, vielleicht hab ich auch einen tunnelblick. aber ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass wir hier einen guten job machen. wir als teil der großen caritas-familie. so wie auch andre bekannte organisationen einen guten job hier machen: ärzte ohne grenzen, rotes kreuz, etc.
angst hab ich vor denen die lauthals (religiöse) sprüche schieben. und dann wieder gehn. vielleicht hilfts manchen menschen. meine angst bleibt dennoch.


die mediale schwarz-weiß-malerei ist so einfach und öd dass es schon wieder weh tut. und ich bemerk dass mir das inzwischen auf die nerven geht. derzeit NGO-bashing im nouvelliste, der zeitung hier die wir fast täglich kriegen. dazu manchmal anti-NGO-demos grad - im zuge der allgemeinen politischen unklarheiten ...


however. dennoch. erstaunlich was unter schwierigsten rahmenbedingungen hier immer wieder geht. und unsere lokalen mitarbeiterInnen voller elan mit dabei sind. weil sie begriffen haben, dass es um ihr land geht. und wir internationals irgendwann wieder weg sind - sie aber bleiben. und verantwortung übernehmen. dieses vertrauen in ihre fähigkeiten scheint aufzugehen.

so. auch ein jahr danach: we keep on working! for re-building haiti.

Montag, 3. Januar 2011

very short ...

... just a few updates:

- angeblich sollte jetzt das kommentieren unten auch ohne anmeldung möglich sein - please try.

- grad vor ein paar stunden in das WARME haiti zurückgekehrt - wunderbar!!!! hoffentlich löst sich mein grausliger schnupfen auch ganz schnell auf ... zerschmelzen soll er! sauhund elendiger!

- jännermegaphon kaufen! weil da hab i a bissl was schreiben dürfen. wobei: fleißige leserInnen dieses blogs werden einiges wiedererkennen.

- ich hasse fliegen! sooo eine öde fortbewegungsmöglichkeit. und dann diese unendlich faden flughafenhotels in den usa - na echt unglaublich! im kingsizebett können tschetschenische großfamilien übernachten ... und da wunder ich mich jetzt gar nicht bitterböse über den ganzen einreise-/ausreise-/hinundherreise-grenzschnickschnack.

- i will be bäck soon!