Mittwoch, 12. Januar 2011

12. jänner 2011, 16.53 uhr ortszeit

SCHWEIGEMINUTE.

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für all die opfer der erdbebenkatastrophe ein jahr zuvor.
rund 250.000 menschen starben. unvorstellbar - graz hätte beispielsweise keine einwohnerInnen mehr.
erschlagen durch einstürzende häuser. etc.

viele menschen trauern heute, denken an familienmitglieder, verwandete, freundInnen, bekannte. die damals umkamen.

da gibts nicht allzuviel dazu zu sagen. auch nicht zu beschreiben. trauer ist meist so. unbeschreiblich.


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ein jahr danach also. viel wurde geschrieben, gesprochen, resümiert. was ist weitergegangen in dem einen jahr, die regierung arbeitet nix, die NGOs arbeiten nix, die UNO tut nix, etc.

aber. haiti war schon vor dem erdbeben bitterarm. wie könnt da innerhalb eines jahres so unendlich viel wiederaufgebaut sein - wo es doch vorher schon an so vielem gemangelt hat. beispielsweise an einer tatsächlich handlungsfähigen regierung. politisches klima ist auch nicht so auf knopfdruck änderbar. leider. auch in ö können wir ein liedchen davon trällern ...

und NGOs sind halt auch nicht alle gleich, unterschiedlich wie überall auf der welt. die einen haben einen dichten arbeitsplan und bringen resultate, andre nicht. und andre tümpeln so vor sich hin.
ohne selbstgefällig zu wirken, vielleicht hab ich auch einen tunnelblick. aber ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass wir hier einen guten job machen. wir als teil der großen caritas-familie. so wie auch andre bekannte organisationen einen guten job hier machen: ärzte ohne grenzen, rotes kreuz, etc.
angst hab ich vor denen die lauthals (religiöse) sprüche schieben. und dann wieder gehn. vielleicht hilfts manchen menschen. meine angst bleibt dennoch.


die mediale schwarz-weiß-malerei ist so einfach und öd dass es schon wieder weh tut. und ich bemerk dass mir das inzwischen auf die nerven geht. derzeit NGO-bashing im nouvelliste, der zeitung hier die wir fast täglich kriegen. dazu manchmal anti-NGO-demos grad - im zuge der allgemeinen politischen unklarheiten ...


however. dennoch. erstaunlich was unter schwierigsten rahmenbedingungen hier immer wieder geht. und unsere lokalen mitarbeiterInnen voller elan mit dabei sind. weil sie begriffen haben, dass es um ihr land geht. und wir internationals irgendwann wieder weg sind - sie aber bleiben. und verantwortung übernehmen. dieses vertrauen in ihre fähigkeiten scheint aufzugehen.

so. auch ein jahr danach: we keep on working! for re-building haiti.

3 Kommentare:

  1. An was fehlt es wirklich - aus Deiner Sicht?

    Sind die Leute zu schiksalergeben, oder wird das heute Erreichte durch Willkür wieder zerstört?, man hört davon, dass Gelder nicht ausgezahlt werden, weil unklar ist, wer sich daran bereichert, ohne wirklich zu helfen, ...., oder ist es noch ganz anders?

    lg ERnst

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  2. Hallo Dani,
    danke für deine Einträge, freue mich dass du lebst!
    gglg aus Graz
    HELMUT

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  3. ad ernst:
    es ist ein bettelarmes land, das wohl noch nie (??) wirklich sehr tragbare politische strukturen hatte. und korruption an der tagesordnung steht, etc. somit gibts kaum klare abläufe, etc. und wenn dann noch naturkatastrophen dazukommen wird die ganze unvollkommenheit sichtbar.

    manche leute sind sicherlich müde und warten jetzt einfach mal ab. aber so gehts uns auch: es gibt soviele unbekannte in diesen spielen hier - wie eben jetzt mit dem auftauchen des ex-diktators baby-doc wieder - dass wir auch nur abwarten können was das jetzt wieder heißt. wie die haitianerInnen. und wie viele geldgeberInnen. was ja auch verständlich ist find ich - gestern hat baby doc gesagt er sei zurückgekommen um präsident (!!) zu werden. da würd ich als geber(land) auch keinen cent locker machen bis klar ist wies weitergeht. also kurz: ohne politisches tragbares system ists sehr mühsam.

    ad helmut: gern für die einträge und: so schnell geh ich nicht unter;-)).

    liebe grüß
    d

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