Donnerstag, 14. Oktober 2010

aus der ferne ins eisigkalte ö gschaut ...

nichtsahnend ins internet geschaut - und dann das:

http://derstandard.at/1285200925227/Kinderabschiebungen-Widerstand-gegen-Abschiebungen-waechst

der erwähnte 19jährige äthiopier samuel t. - den hab ich fast täglich im stiegenhaus getroffen. mein büro war im ersten stock, er wohnte im dritten stock - mit den anderen unbegleiteten minderjährigen flüchtlingen ...

schockiert. erschüttert. getroffen. bin ich.



was ist los in diesem unserem wunderschönen land?? drittreichstes land der eu, siebtreichstes land weltweit. und doch scheint der neid großflächig durchzugreifen. gewinne der rechten bei all den letzten wahlen, wortspenden die nur mehr brechreiz fördern ..

in haiti zu sitzen, an das saubere, sichere, nette österreich zu denken, unglaublich dankbar eben genau dort - in ö geboren worden zu sein und nicht hier in haiti - weils eine z.b. längere lebenserwartung, einen viel besseren gesundheitszustand, eine unvergleichlich bessere erziehung etc. etc. etc. bedeutet ...

und dann jeden tag dieses gesudere und geseiere was uns armen hart arbeitenden österreicherInnen nicht alle anderen ach so bösen menschen wegnehmen (wollen) - ohne dabei zu schauen wie ungerecht strukturen sind, in ö und weltweit .... die angst treibt an. nicht das wohlbefinden. where do we go?

"das land des schadhaften lächelns" ist manchmal nicht molwanien. das land des schadhaften lächelns ist immer dann wenn solche wahlergebnisse rauskommen. und wenn menschenrechte von einem großteil der österreichischen menschen vor allem asylwerberInnen abgesprochen werden. menschen also, deren "vergehen" es anscheinend ist, in einem anderen land um asyl anzusuchen. ein menschen.recht.

unfassbar. unfassbar auch, dass jener samuel t. mehrere suizidversuche unternahm, weil das leben für ihn anscheinend einfach nicht mehr lebenswert war. was für ein armutszeugnis für das siebtreichste land.

"zu den steinen hat einer gesagt: seid menschlich.
die steine haben gesagt: wir sind noch nicht hart genug."
/erich fried/

1 Kommentar:

  1. liebe dani,
    erst "heut" komm ich dazu in deinem blog zu lesen. danke für deine wertvollen, berührenden beiträge. es ist schwierig, bei dem was sich alles rund herum tut... die gedanken auf positives zu lenken...
    "jeder tag ein leben für sich..."
    manchmal versinkt man nur in betroffenheit, ohnmacht und hilflosigkeit!!
    denoch schick ich dir viele positive und liebevolle gedanken und herzliche grüße aus graz
    elfi
    PS: ich freu mich schon auf deine buchpräsentation

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