Montag, 4. Oktober 2010

schultütentag!

heute - schulanfang hier. wir waren in einer "unserer" schulen - in der wir transit-klassenräume finanziert haben (wir ist in diesem fall die caritas österreich gemeinsam mit jugendeinewelt) und wo wir auch die vorschule neu aufbauen werden (das ist dann nur mehr die caritas österreich).
das schaut dann so aus: rund 1000 kinder - ab 3 jahren. weil vorschule. weil die salesianer davon ausgehen, je früher sie die kinder teilweise in ihre obhut nehmen können, umso eher werden sie einen neuen "spirit" in den kindern pflanzen können ... und da die kids ja aus der nachbarschaft kommen, also cité soleil ... schadet das wohl nicht.

also 1000 kinder - und wir. kleine rotzelnde dreijährige, die wie am spieß brüllen weil sie die mama oder den papa vermissen. wie kleine erstkommunionskinder rausgeputzte kleine mädels mit den allergenialsten afro-frisuren. buben in der karohemdenschuluniform. mit viel zu großen schuhen. and so on ..
um diese bande irgendwie im zaum zu halten: natürlich ein mikro. mit lautsprecher. mit scheppernd-lauter-krachender-immerwiederausfallender LAUTstärke. und animation durch die lehrerinnen. lautstarkes singen. tanzen. hüpfen. vogeltanzartig. und dazwischen immer wieder hiphop. ich amüsier mich sehr beim gedanken dran dass das auf einem unserer schulhöfe stattfinden könnt. undenkbar. lautstarker hiphop! dazwischen ein paar ansprachen. and so on.

natürlich müssen diese sonderbaren weißen die da herumstehen angegriffen werden. angeschaut. high five. mit pickigen kinderfingern auf pickigschwitzige weiße haut tatschen. komm mir vor wie in indien seinerzeit;-)))). wir hoppeln mit, haben leider keine so coolen frisuren und rüschensöckchen und sind tendenziell von der hitze und dem lärm und den vielen eindrücken leicht mitgenommen. andererseits heillos froh dass wir nicht mit in einer der temporary classrooms müssen - holzbauten, unendlich heiß. allein beim reinschauen tropfen mir schweißperlen von der nasenspitze. 60 bis 70 kinder in einem classroom, 2 lehrerinnen dazu ... unglaublich was diese leute dort leisten! und das konzept der salesianer scheint zu funktionieren ... die kinder möglichst bald im leben positiv beeinflussen zu wollen, den eltern quasi nur 1 dollar schulgeld abzuverlangen (ums nicht ganz gratis zu machen damit die eltern ihre verantwortung spüren; aber eben im gegensatz zu anderen schulen extrem billig), die lehrerInnen gut auszubilden (der großteil der lehrenden in haiti hat überhaupt keine geeignete ausbildung), die löhne in time zu zahlen (die 8% staatlichen schulen zahlen teilweise überhaupt nicht), den kindern auch die schuluniform zur verfügung zu stellen, etc.

die kleinen rotzgören starten bestmöglichst ins schülerIn-dasein. den umständen entsprechend natürlich. und das ist wirklich viel wert in diesem land. wie überall anders auch.

1 Kommentar:

  1. das fährt ein! oder nobler formuliert: sehr berührend! Dani, dein blog ist echt eine bereicherung! Danke!

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